Montag, 30. Juli 2012

Abitur-speech


Ich habe mir wärend meiner langen Schullaufbahn schon sehr oft fast den Kopf zerbrochen, metaphorisch natürlich.  Und wie es die Ironie so will habe ich mir bei meiner Abirede, welche ja das Ende meiner schulischen Karriere untermauern soll, fast am meisten den Kopf zerbrochen, metaphorisch natürlich. Ich habe versucht, einen annähernd passenden Vergleich für den Schulischen Werdegang zu finden und bin dabei zu dem Entschluss gekommen, dass es das Bergsteigen ist. 
„Was?“ werden sie sich jetzt wundern „Bergsteigen, wieso Bergsteigen?“ werden sie sich fragen, doch wenn sie schon einmal Bergsteigen waren werden sich nach langem vergleichen viele parallelen entdecken. Aber keine Sorge, das Grübeln hab ich für sie schon übernommen, denn ich musste ja schließlich eine Abirede schreiben, bei der ich mir metaphorisch fast den Kopf zerbrochen hab.
Genau wie bei meiner Bergsteigerfahrung bin ich zur Schule gegangen weil ich es musste. Ich fand es nicht sonderlich schlimm dass ich es musste, da ich ja noch nicht wusste was auf mich zukommt. Außerdem waren alle dabei, alle haben es mitgemacht also „wieso nicht?“.
Man startet am Fuße des Berges, dort ist alles noch schön eben, es gibt viele bewanderbare Pfade und alles erscheint einem Kinderleicht. Das ist die Grundschule.  Doch dann folgt das Gymnasium. Einige haben schon abgebrochen mit der Bergsteigertour oder sind auf einen leichteren Pfad gewechselt, welcher sie aber nicht zu den schönsten Aussichtspunkten und vor allem nicht zum Gipfel des Berges führt. Doch wir, die Gymnasiasten haben uns für den schwereren Weg entschieden.
Zwischendurch denkt man sich oft „oh Gott, wieso werden uns so viele Steine in den Weg gelegt?“ hin und wieder kommt es sogar vor, dass man stürzt oder zurückfällt, da sollte man lieber einen Zahn zulegen.  Doch warum nicht aufhören?  Ganz einfach, wenn man schon mehr als die Hälfte hat und das Ziel nun greifbar nah ist, kehrt man nicht einfach um. Ich zumindest dachte mir „du ziehst das jetzt durch, du willst zum Gipfel, du schaffst es zum Gipfel, Mount Abitur – komme!“
Und nun bin ich hier, habe den Gipfel erklommen und genieße den Ausblick. Den Ausblick auf die unendlichen Weiten der Zukunft , die mir bevorstehen. Ich meine es ist beides eine glanzvolle Tat, die sicherlich viele beeindruckt. Das meistern Abiturs und das Erklimmen eines Berges sind meines Erachtens nach sehr imposante Sachen. Jedoch lautet die Devise in beiden Sachen für mich „einmal und nie wieder“ und deswegen bekomme ich immer wieder ein schelmisches Lächeln beim Anblick anderer, die versuchen den Berg des Abiturs zu erklimmen.  
Doch ich habe mich anscheinend zu früh gefreut, denn als ich schon auf dem Berg angekommen war und mich nun endlich entspannen wollte, kam der Bergsteigerführer und verlangte von mir eine Rede darüber, wie ich das Bergsteigen fand.  (pause)
…Und da ich in der Schule gelernt habe, dass in einer Rede ein Vergleich oder eine Metapher sehr gut ankommen, habe ich mir den Kopf zerbrochen mit was ich denn das Bergsteigen vergleichen konnte, metaphorisch natürlich. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es das Abitur ist, mit dem ich das Bergsteigen am  besten vergleichen kann.